Wozu dient ein Zweitmarkt für geschlossene AIF?
Wer in einen geschlossenen Alternativen Investmentfonds (AIF) investiert, erwirbt eine unternehmerische Beteiligung an der Fondsgesellschaft und partizipiert an den Ergebnissen der Fondsgesellschaft. Solche Beteiligungen werden nicht wie Aktien und andere Wertpapiere frei gehandelt. Eine Veräußerung vor dem Laufzeitende ist über den sogenannten Zweitmarkt möglich, sollte aber wohl überlegt sein.
Wie können Beteiligungen an einem geschlossenen AIF gehandelt werden?
Der prognostizierte Wertzuwachs entsteht bei geschlossenen Immobilienfonds vor allem durch eine erwartete Wertsteigerung der Fondsimmobilie durch Mietsteigerungen und tritt in vielen Fällen erst in der zweiten Dekade der Investition ein. Bei einer frühzeitigen Veräußerung lässt sich selten ein Wertzuwachs realisieren, daher sollte die geplante Beendigung der Fondsgesellschaft durch den Verkauf des Fondsobjektes und die Auszahlung des Verkaufserlöses an die Investoren das angestrebte Ziel sein.
Dennoch ergibt sich zuweilen auch die Notwendigkeit, Fondsanteile aus nicht vorhersehbaren Gründen vorzeitig zu veräußern. Der erste Ansprechpartner für eine umfassende Beratung und Verkaufsabwicklung sollte in diesen Ausnahmefällen grundsätzlich der persönliche Anlageberater sein. Wichtig ist auch die Überprüfung eventueller steuerlicher Folgen durch einen Steuerberater.
Eine Möglichkeit, eine Beteiligung an einem geschlossenen Fonds vorzeitig zu verkaufen, bieten unterschiedliche initiatorenübergreifende Handelsplattformen. Dort werden Angebot und Nachfrage nach geschlossenen Fondsanteilen zusammengeführt und handelstäglich Aufträge ausgeführt. Die Plattformen bieten umfassende Informationen über langfristige Markt- und Kursentwicklungen sowie über die tagesaktuellen Kauf- und Verkaufsaufträge.
Die Börsen Hamburg und Hannover betreiben die Fondsbörse Deutschland, an der knapp 5.000 geschlossene Fonds gelistet sind. Eine strenge Marktordnung und eine konsequente Handelsüberwachung gewährleisten eine transparente und faire Preisermittlung. Verkaufsinteressenten erreichen einen breiten Kreis an potentiellen Kaufinteressenten über einen sicheren, geregelten und börsenseitig überwachten Handelsplatz.
Ein weiterer Anbieter ist die Deutsche Zweitmarkt AG, ebenfalls ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenes Finanzdienstleistungsinstitut. Die internetbasierte Handelsplattform umfasst mehr als 40.000 Zweitmarktkurse aus allen Anlageklassen der geschlossenen Fonds (wie etwa Immobilien).
Beide Plattformen sind Kooperationspartner der EURAMCO Gruppe. Die Kauf- und Übertragungsverträge sowie der Abwicklungsprozess sind mit uns abgestimmt und berücksichtigen die Vorgaben der jeweiligen Gesellschafts- und ggf. Treuhandverträge der einzelnen Fondsgesellschaften.
Daneben gibt es weitere Zweitmarktplattformen sowie Zweitmarktfonds mit unterschiedlichen Investitionsschwerpunkten und unterschiedlicher Marktbedeutung. Somit gibt es mehrere „Kanäle“ für einen Verkauf von oder Handel mit Beteiligungen an geschlossenen AIF.