Treuhänder/Treuhänderin

Was macht ein Treuhänder?

Einfach gesagt handelt es sich bei einem Treuhänder um eine Person oder Institution, die dazu berechtigt oder verpflichtet ist, die Interessen einer anderen Person wahrzunehmen. Aber bei diesem Thema haben die Juristen das Sagen und die halten nicht viel von Vereinfachungen. Sie reden auch nicht von Personen und Institutionen, sondern von Rechtssubjekten. Und da gibt es zwei verschiedene Kategorien: natürliche Personen und juristische Personen. Die natürliche Person ist tatsächlich ein Mensch, als Träger von Rechten und Pflichten. Juristische Personen können Körperschaften, Gesellschaften oder auch Vereine sein.

Der Treuhandvertrag

Dieser Vertrag wird zwischen zwei Parteien geschlossen: Dem Treugeber und dem Treunehmer, bei dem Letzteren handelt es sich um den Treuhänder. Und der erhält durch die Unterzeichnung die vollständige Rechtsmacht über die im Vertrag geregelten Belange. Dem Treugeber gegenüber ist der Treunehmer verpflichtet, seine Verantwortung „zu treuen Händen“ auszuüben.

Treuhandkommanditisten bei Alternativen Investmentfonds

Wer eine Beteiligung an einem AIF eingeht, kann dies  über einen Treuhandkommanditisten tun. Dabei beauftragt der Anleger als Treugeber einen Treuhänder, auf seine Rechnung, aber auf dessen Namen, eine Beteiligung an einem AIF einzugehen. Der erworbene Fondsanteil geht dann in die Verwahrung des Treuhänders über, der als Treuhandkommanditist in das Handelsregister eingetragen wird. Der Treugeber bleibt dadurch nach außen anonym und spart so auch die Kosten für den Eintrag.

Treuhandfonds

Anleger beteiligen sich in der Regel als Kommanditisten an Geschlossenen Fonds bzw. AIFs. Bietet ein Fonds die Möglichkeit, sich auch als Treugeber über einen Treuhänder zu beteiligen, wird er auch „Treuhandfonds“ genannt.

Treuhänder und ihre Pflichten

Liegt seiner Tätigkeit ein Treuhandvertrag zugrunde, ist der Treuhänder nach Recht und Gesetz verpflichtet, ordnungsgemäße Aufzeichnungen über das Treuegut zu führen und die Rechnungslegung zu gewährleisten, siehe dazu auch § 259 BGB. Außerdem gehört es zu seinen Pflichten, eine gesonderte Verwaltung des Treueguts sicherzustellen. Eigene und fremde Geldmittel müssen dabei strikt getrennt bleiben. Dem Treugeber gegenüber ist der Treuhänder haftbar. Vorsätzliche aber auch fahrlässige Verstöße werden nach § 276 BGB geahndet. Auch wenn er nicht persönlich, sondern einer seiner Erfüllungsgehilfen verantwortlich war, wird der Treuhänder zur Rechenschaft gezogen, § 278 BGB.

Die Voraussetzungen, um als Treuhänder zu fungieren

Der Treuhänder muss ein vertrauenswürdiger und kompetenter Experte sein, die ihm anvertrauten Interessen muss er uneigennützig wahrnehmen. Zu seinen verantwortungsvollen Aufgaben gehört es auch, sämtliche Geschäftsgeheimnisse und andere vertraulichen Informationen zu schützen. Auf keinen Fall darf er daraus einen persönlichen Vorteil ziehen. Der Job als Treuhänder ist kein Lehrberuf, die erforderliche Kompetenz muss man sich durch berufliche Qualifikation in einem anderen Tätigkeitsbereich erwerben.

Treuhandvermögen

Von einem Treuhandvermögen spricht man, wenn eine oder mehrere Personen einem Treuhänder Vermögenswerte übertragen. Meist geschieht das in Form von Geld, es kann sich aber auch um Sachwerte wie Immobilien handeln. Dem Treuhänder obliegt dann die Aufgabe, das Vermögen zu erhalten.

BONAVIS Treuhand

Zur EURAMCO Gruppe gehört auch die BONAVIS Treuhand GmbH. Das ebenfalls in Aschheim ansässige Unternehmen hat sich der Investorenbetreuung verschrieben. Diese viel Expertise erfordernde Tätigkeit übt die BONAVIS Treuhand nicht nur für die gesamte Gruppe aus. Treuhänderisch ist sie auch als eines der führenden Unternehmen im Markt für andere Anbieter von geschlossenen Investmentvermögen tätig. Mehr zur BONAVIS Treuhand erfahren Sie hier.

Weiterführende Links

§ 259 BGB 
§ 276 BGB 
§ 278 BGB